Ihr werdet es nicht glauben aber ich war wandern.
Meine beiden Mitbewohner wollten sich unbedingt das slowakische Paradies anschauen. Und da ich keine Spaßbremse bin, bin ich mitgegangen.
Ich hatte es bereuht, wenn ich es nicht gemacht hätte, denn das slowakische Paradies, besonders die Schlucht Sucha Bela, ist atemberaubend und wunderschön.
Natur Pur.

Für einen aus unserer Gruppe ( Sergej ) war die Wanderung allerdings nicht so schön. Er hatte nämlich keine Karte, nach der er uns führen konnte. Pia und mich störte das ziemlich wenig. Es war eine wunderbare Erfahrung für mich einfach drauf loszulaufen und nicht nachzudenken. Hätten wir nämlich ernsthaft darüber nachgedacht, hätten wir die Tour abbrechen müssen weil wir uns hätten verlaufen können und bla bla bla.Aber das ist nicht passiert und es war grandios. Diese Erfahrung vom einfach machen und nicht immer ständig darüber nachdenken und vorher stundenlang nach Sicherheiten suchen will ich nicht missen. Es ist ein völlig anderes Lebensgefühl gewesen, was von der Natur nochmal unterstützt wurde. Ich kann euch nur raten einfach mal etwas zu machen ohne vorher die Risiken abzuwegen und darüber nach zu denken was passieren könnte.

Pia und Mir hat die Tour sehr gefallen. Wir haben auch zwischendurch einfach unserer Schuhe ausgezogen und sind durch den kleinen Fluss gelaufen. Nachdem wir ungefährt zwanig mal festgestellt haben, wie gut es hier unseren Nichten Gefallen würde sind wir dann auch zu dem Entschluss gekommen unsere Schuhe wieder anzuziehen. Auf einerseite war es ein völlig neues Erlebnis die Steine unter den Füßen viel intensiver zu erleben, auf der anderen Seite war es auch anstrengend, denn nicht jeder Stein war glatt und manchmal tat es schon etwas weh. Umso beeindruckter war es für uns, welchen Luxus wir eigentlich besitzen. Wir können uns Schuhe anziehen. Vorher habe ich noch nie über meine Schuhe nachgedacht, aber eingentlich sind sie etwas wunderbares und ein richtiges Luxusgut. Denn ohne Schuhe wäre das Leben unheimlich schwer und anstrengend. Aber vielmehr noch habe ich ein Gefühl für meine Füße bekommen. Sie sind an meinem Körper aber sie sind die Körperteile zu denen ich den geringsten Bezug habe. Unsere Haare lassen wir regelmäßig scheiden. Wir färben sie und bemühen uns, dass sie gut aussehen. Unseren Händen gönnen wir oft eine wohltuende Creme. Wir machen Sport für einen flachen Bauch oder einen straffen Po. Aber was machen wir für unsere Füße? Nicht viel würde ich sagen. Doch ohne unsere Füße wären wir vollig abhänig. Wir könnten nicht mehr laufen.

Nachdem Pia und ich über dieses spannende Thema nachgedacht hatten und wir unsere Schuhe wieder an den Füßen hatten, konnten wir gleich etwas schneller durch Sucha Bella laufen, was besonders Sergej erfreute. Er konnte sich der Diskussion nicht besonders anschließen. Ich glaube er sieht viele Dinge einfach als normal an und nicht als etwas besonders. Für mich sind meine Füße seit dieser Wanderung allerdings etwas besonders.

Nach ungefähr einer Stunde Fussmarsch durch das enge Flussbett eines Bergflusses wurde es allmählig steiler. Ganz langsam wurde das beruhigende plätschern lauter und wilder. Wir näherten uns einem Wasserfall. Es war atemberaubend zu sehen wie dieser kleine lieblich aussehende Fluss zu einem wilden Wasserfall wurde. Und noch atemberaubender war es an der Seite des Wasserfalles nach oben zu klettern.

Sucha Bella ist echt eine Wanderung wert. Und wenn ihr mal Lust habt Natur Pur zu erleben, dann kommt einfach vorbei

Ein wenig hat mich das Slowakische Paradies auch an die Sächsische Schweiz erinnert. Und auch die Wanderung war ähnlich wie unsere tradionelle Familienwanderung zu Ostern durch die Sächsische Schweiz. Diese Gedanken haben mich zusätzlich erfreut.
Vielleicht sollten wir uns mal überlegen, das Osterwandern nicht mal in die Slowakei zu verlegen. ich glaub das wurde meinen Lieben Tanten viel Spaß machen.

Zum Abschluss winke ich euch noch mal. Ich steh oben auf dem Wasserfall. EIn tolles gefühl zu wissen, dass man etwas geschafft hat. Auch ohne Karte und Pläne. Man ist einfach losgelaufen und hat seine Ängste überwunden.
Nach diesem tag hab ich mich noch einmal mehr auf meine Arbeit in der Schule gefreut, denn ich habe mich auch vorgenommen einfach loszulaufen und es zu machen. Meine Ängste zu überwinden, nach vorne zu schauen und Spaß zu haben.
In diesem Sinne wünsche ich euch alles Liebe. macht einfach mal was verrücktes ohne ständig darüber nachzudenken, was passieren könnte.
Ich hab euch lieb und drück euch.
Mirco
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