Weihnachten:
Man freut sich ein ganzes Jahr darauf und dann ist es schneller vorbei als man gucken kann. Das ist in der Slowakei genauso wie in Deutschland.
Ich habe diesmal aber das Weihnachtsfest etwas anders erlebt.
Nachdem ich am Vormittag mit meiner Familie telefoniert habe und meine Geschenke ausgepackt habe, bin ich am Nachmittag zu meiner Lehrerin Zuzana gefahren. Ich wurde schon am Fenster von ihr und ihrer kleinen Tochter erwartet.
Der Nachmittag verlief dann ziemlich familiär und gemütlich. Wir haben die schon gebackenen Lebkuchen mit Zuckerguss geschmückt zu Kaffee getrunken und Spiele gespielt. Mein Original Christstollen vom Frauendorfer Bäcker kam in der Slowakei übrigens super an.
Dann irgendwann gab es das Abendessen. Zuerst eine typische slowakische Weihnachtssuppe mit viel Kraut und Fleiß und danach Fisch mit Kartoffelsalat.
Nicht zu vergessen waren die vielen Schnäpse die ich zwischendurch auch noch trinken durfte.
Nach dem Abendessen kam die Bescherung. In der Slowakei bringt Jesus die Geschenke. Allerdings sieht man Jesus nicht. Auf einmal lagen die Geschenke unter dem Baum und jeder wusste jetzt war Jesus da. Zu meinem Erstaunen und meiner Freude bekommen die Kinder viel weniger Geschenke als in Deutschland. Man merkt einfach, dass der Wohlstand hier noch nicht so groß ist wie in der Heimat.
Nach dieser Bescherung zogen wir uns an und sind zur Oma von Zuzanas Mann gelaufen. Das ist nur eine Tradition in dieser Familie.
Um ins Wohnzimmer eintreten zu können mussten jeder ein Gedicht aussagen und verkünden, dass das Christkind geboren wird.
Dann wurde man mit Schnaps und Gebäck bewirtet. Natürlich war auch das Christkind bei der Oma und so gab es noch mal ein Geschenk.
Danach sind wir noch zu den Eltern von Zuzanas Mann gegangen, wo mich das gleiche erwartete.
Man merkte schon, dass sie Gastgeber äußerst stolz darauf waren einen Gast aus dem fernen Deutschland zu haben.
Nach diesen zwei Besuchen machten wir noch einen kleinen Spatziergang durch das Dorf um uns die geschmückten Häuser anzuschauen. Mich hat es eher an ein kleines Amerika erinnert. Überall war es bunt und hat geblinkt. Mir gefällt da die etwas konservativere deutsche Variante schon besser.
Als wir wieder zu Hause waren wurde mit den Geschenken gespielt. Da ich für Erika, so heißt das Kind von Zuzka ein Memoire gekauft hatte, hatten wir auch jede Menge zu tun. Nebenbei gab es noch eine weitere slowakische Spezialität. Kleine Teigklößchen in einer Mohn-Pflaumensauce. Das gibt es nur am Heiligen Abend zu essen und schmeckt auch ganz lecker ist aber unheimlich süß.
Kurz vor zwölf machten wir uns dann auf in die Kirche. Wir mussten ja schließlich Jesus begrüßen. Die Messe war so, wie man sich eine Messe vorstellt. Die Katholiken stehen lieber als wir aber sonst war es fast wie zu Hause.
Gegen halb zwei waren wir dann wieder zu Hause und machten uns auf den Weg ins Bett.
Alles in allem eine schöne neue Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Ich war schon ein bisschen stolz auf mich nicht nach Hause gefahren zu sein.
Ich muss mich jetzt aber auch schon wieder verabschieden, denn heute zieh ich nun endlich um. Gleich kommt Zuzana und hilft mir meine Sachen nach Letanovce zu transportieren. Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr. Rutscht gut rein und denkt mal an mich, wenn ihr die ein oder andere Rakete in den Himmel schickt.
Liebste Grüße Mirco
PS: Ich möchte mich noch für die Weihnachtsgeschenke bedanken!
Dienstag, 29. Dezember 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen