Für mich war es also eine Premiere. Einerseits freute ich mich darauf endlich zu sehen, wie die Romas leben. Andererseits war ich etwas skeptisch und ängstlich.
Wie werden die Zigeuner reagieren, wenn „weiße“ mit einer Camera durch ihr Dorf laufen?
Wir machten uns am Sonntag auf den Weg nach Podskalka. Dem Romadorf von Humenne und der Arbeitsstelle Michaelas. Wir wussten, dass die Zigeuner Michaela kennen. Das gab mir ein sicheres Gefühl.
Nach einigen Wegminuten bemerke man bereits, dass am Wegrand mehr Müll als gewöhnlich lag. Kurz darauf sah man schon die ersten kleinen Hütten.
Jetzt lasse ich Bilder für euch sprechen.
Für mich war dieser Spatziergang außergewöhnlich. Während wir durch das Dorf liefen herrschte in mir ein Gefühlchaos.
Entsetzten: Über die Lebensbedingungen, den Müll überall und die kleinen Hütten.
Mitleid: Mit den Männern, die auf alten Kinderwagen Holz zu ihren Hütten fahren und mit den Kindern, die bei Temperaturen nur leichtbekleidet auf der Straße entlang laufen.
Freunde: Über die vielen Gesichter, von Kindern und Erwachsenen, die uns immer wieder sehr freundlich fragen wer wir sind und wo wir hingehen.
Ratlosigkeit: darüber wie man diesen Menschen helfen kann und ob sie überhaupt Hilfe wollen
Unverständnis: Wie man sich in solch einer Siedlung wohlfühlen kann
Erstaunen: denn jedes Kind kam mir mit einem Strahlen entgegen und wirkte glücklich
Und etwas Stolz, dass ich diesen Schritt gegangen bin.
Nachdem ich in Podsalka war, möchte ich jetzt auch unbedingt sehen, wie unsere Zigeuner leben. Ich glaube das wird noch mal eine Stufe härter für mich, denn im Gegensatz zu den Zigeunern aus Podsalka haben die Zigeuner vom Romska Osada in Letanovce weder fließendes Wasser noch Strom oder sonstiges, was für uns als selbstverständlich angesehen wird.
Ich umarme euch und wünsch euch eine angenehme Woche.
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