Soar ich Lieben
Ich habe endlich wieder Zeit gefunden euch zu schreiben. Ich sitze gerade in meinem Zimmer und schaue aus dem Fenster. Sergej trifft sich gerade mit drei Mädchen aus Letanovce und Pia ist irgendwo in Poprad unterwegs.
Heute ist der erste Regentag in der Slowakei.
Als ich am Morgen aufgewacht bin klopften schon ganz leise die Regentropfen gegen das Fenstern.
Der Himmel ist grau und es sieht aus, als ob der Regen auch noch ein Weilchen anhalten würde.
Ich musste gerade auch feststellen, dass der letzte Eintrag schon fast einen Woche zurück liegt. Dafür muss ich mich endschuldigen. Ich hatte wenig Zeit in der Woche und war immer irgendwo unterwegs. Montag war ich zum Beispiel in Poprad und habe meinen ersten Einkauf vom eigenen Geld und nur für mich gemacht.
Es ist schon ein eigenartigen Gefühl zu wissen, dass sich der Kühlschrank nicht mehr von alleine füllt und man regelmäßig in einen Supermarkt gehen muss um wenigstens Brot und Wasser zu kaufen.
Aber keine Angst ich habe den Einkauf sehr gut gemeistert und mein Fach im Kühlschrank ist auch noch voll.
Ja Dienstag hatte ich keine Zeit für euch, weil ich unterwegs war.
Ich hatte nämlich ein Date=)
Ja, richtig gehört!
Nein, Mama du brauchst dir keine Sorgen machen ich pass auf mich auf und Pia hat auch ein Auge auf mich.
Mittwoch war einfach ein Gammeltag. Ich konnte mich nicht aufraffen und euch schreiben.
Die Entschuldigung für Donnerstag ist allerdings sehr plausibel. Wir waren alle drei in Poprad. Ein bisschen einkaufen und einfach mal wieder durch eine etwas größere Stadt laufen.
Allerdings haben wir ein wenig zu lange bebraucht und unseren Bus verpasst. Das hieß für uns drei Stunden auf den nächsten warten. Da kaum die Pizzeria gerade recht! Bei einer leckeren Kofula und wunderbaren Nudeln lässt es sich schon gut warten.
Den letzten Bus haben wir dann nicht verpasst und so kam es, dass wir gegen 22:30 doch noch unsere Wohnung erreichten.
Ja und gestern Abend war Freitag. Da hat man auch andere Sachen zu tun als einen Blog zuschreiben.
Eigentlich kann ich dem Regen heute recht dankbar sein, denn ich weiß nicht wo ich gerade wäre, wenn die Sonne scheinen würde.
So jetzt habe ich genug von meiner Woche geschrieben und ich werde euch noch ein wenig von meiner Arbeit berichten.
Ich habe jetzt einen richtigen Plan, der mir sagt wann ich in welchen Klassen aushelfe und im Unterricht mitmache. Viel habe ich jedoch noch nicht bewirkt. Ich glaube bis jetzt bin ich nur eine wirklich große Hilfe im Deutschunterricht. Aber ich bin recht zuversichtlich und denke, dass ich bald auch eigene Sachen auf die Beine stellen kann.
Allerdings möchte ich euch von Donnerstag berichten. Das war für mich ein sehr schöner Tag. Nachdem ich am Mittwoch Nachmittag auf dem nachhause Weg beschlossen habe mehr alleine zumachen und ich nicht immer mit Sergej in die Klassen zu gehen, setzte ich dass auch gleich am Donnerstag um.
Zuerst war ich beim Sportunterricht der dritten Klasse. Das hat echt Spaß gemacht und die Kinder fanden es Megalustig als ich auch anfing mich mit ihnen zu dehnen.
Danach war ich im Musikunterricht der ersten Klasse. Auch ein großer Spaß. Zuerst haben mir die kleinen Slowaken ein Lied vorgesungen, dann musste ich und so hat sich das die ganze Stunde hingezogen.
Und zu guter letzt bin ich auch noch alleine mit in die Englischstunde der dritten Klasse gegangen. Die war zwar nicht so spannend aber trotzdem unheimlich schön, denn ich war alleine da.
Zum ersten mal hatte ich das Gefühl, dass MEIN Jahr in der Slowakei beginnt.
Vorher war ich immer mit Sergej zusammen. Wir schlafen im selben Zimmer, wohnen in der gleichen Wohnung, nehmen am Morgen den selben Bus, gehen in die gleichen Klassen und kommen am Nachmittag mit den gleichen Bus nach Hause.
Ich hab manchmal echt das Gefühl, dass das nicht mehr MEIN Jahr sondern das Jahr von Sergej und Mirco ist. Umso glücklicher war ich am Donnerstag und ich habe für mich beschlossen wenigstens in der Schule so viel wie möglich alleine zu machen.
Ansonsten kann ich euch noch sagen, dass der Kontakt zu den Lehrerinnen immer besser wird. Die erste Distanz ist überschritten und ich habe das Gefühl sie mögen mich.
Auch Maria unsere Gastmutter mag mich.
Ich bin nämlich meistens der, der die Küche sauber macht und das rechnet sie mir hoch an.
Ach da komm ich gleich noch auf diese Sache. Mama ich glaube du wärst stolz auf mich. Ich wische hier die Küche, wasche ab, sauge Staub und geh einkaufen.
Wenn ich gleich dabei bin kann ich auch noch was zu unserem Putzplan erzählen. Zu erst mal, jeder nimmt ihn ernst und wäscht ab. Das finde ich gut, allerdings ist es höchst spannend wie die Küche aussieht, wenn Sergej sie verlässt, wenn Pia mit dem Spülen fertig ist und wenn ich meine Küchendienst absolviert habe.
Ich kann es gar nicht in Worte fassen, aber es liegen auf jeden Fall Welten dazwischen.
Im übrigen habe ich auch schon eine neue Erkenntnis während meines Jahres gewonnen. Ich bin unglaublich glücklich darüber Geschwister zu haben.
So meine Lieben
Ich verspreche euch, dass ich versuche euch das nächste Mal nicht so lange warten zu lassen.
Liebste Grüße nach Hause
Ich hab euch alle lieb und drück euch.
Euer Mirco, der schon ein Stückchen slowakischer geworden ist.=)
Samstag, 10. Oktober 2009
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