Heute ist ein wunderschöner Tag und ich werde euch etwas aus den letzten Wochen erzählen.
Vor ungefähr einem Monat hat Pia zusammen mit mir ein kleines Projekt gestartet.
Wir haben uns an einem sonnigen Tag bewaffnet mit vier Springseilen auf den Weg ins Romaosada gemacht und wollten mit den Kindern spielen.
Ich erinnere mich noch sehr gut an den Weg zum Dorf. In uns stecke Unsicherheit und ein sehr mulmiges Gefühl. Wie werden die Leute reagieren? Werden sie nett zu uns sein? Wollen sie und überhaupt bei ihnen haben?
Allerdings fanden wir auch schon auf dem Weg zum Osada die Antworten darauf.
Jeder, der uns begegnete Frage uns wohin wir gehen und wer wir den seien. Als wir die Antwort gaben, dass wir in der Schule arbeiten und mit den Kindern spielen wollen, formte sich der etwas skeptische Blick zu einem freundlichen offenen.
Im Romaosada wurden wir gleich von einem Jungen empfangen, der uns zu den anderen Kindern führte.
Da ich viele Kinder aus der Schule kenne war es keine Schwierigkeit für uns mit den Kindern in Kontakt zu kommen.
Wir spielen den ganzen Nachmittag und man merkte den Kindern deutlich an, dass es ihnen Spaß macht mit den zwei Deutschen zu spielen.
Uns wurde gezeigt welches Gras am Besten schmeckt und wo die schönsten Stellen im Wald sind.
Beim Fussball spielen musste ich mich auch unter Beweis stellen. Zum Glück sind die Kinder alle zwischen 4 und 12 Jahre sodass es nicht auffiel, dass ich eigentlich eine Katastrophe beim Fussball spielen bin.
Das Ergebnis des ersten Ausflug zu den Kindern im Romaosada war, dass wir völlig geschafft vom vielen Rennen und sehr stolz auf und selber waren und getraut zu haben.
Außerdem fehlten und auch zwei Springseile. So ein bisschen treffen die allgemeinen Vorurteile über Zigeuner schon zu. Warum soll man auch nicht zugreifen, wenn die anderen zu dumm sind auf ihre Sachen aufzupassen.
Eine Woche später ging es dann wieder ins Osada und die Kinder erwarteten uns schon sehnsüchtig. Endlich Menschen, die ihnen volle Aufmerksamkeit schenken. Endlich jemand „großes“ zum spielen.
Die Kinder waren sichtlich stolz, dass sie Die waren, mit denen wir spielten. Diesmal zeigten sie uns die Wasserquellen im slowakischen Paradies. Echt spannend
Wir hatten aber auch ein bisschen Angst.
Die Kinder wollten uns nämlich auch zeigen, wie sie im Bergbach schwimmen können.
Das war mir und Pia aber nicht so geheuer und schnell führen wir die Kinder wieder auf die sichere Wiese zum Grasessen.
Übrigens haben wieder zwei Springseile gefehlt, als wir uns auf den Nachhauseweg gemacht haben.
Als wir dann vor zwei Wochen Besuch von Tanja hatten, haben wir und wieder auf den Weg gemacht. Diesmal ohne Springseile aber mit einer Kamera. Und da ihr ja wisst, was wir immer spannendes mit den Kinder machen lass ich jetzt einfach nur die Bilder sprechen.
Es ist ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass sich Kinder so sehr über die reine Anwesenheit von uns freuen. Man merkt ihnen an, dass es etwas besonderes für sie ist, wenn wir da sind und sie wissen es ganz sicher auch zu schätzen. Sie wissen es sogar so sehr zu schätzen, dass sie uns am liebsten gar nicht mehr gehen lassen würden.
Wenn ich mit den Kindern spiele, dann weiß ich wieder, dass es gut es, dass ich hier bin.
Vielleicht kann ich nicht viel an der Lebenssituation der Zigeuner in der Slowakei ändern.
Ich bin schließlich auch nur ein Freiwilliger und kein Politiker. Aber ich kann Kindern ein lächeln und Aufmerksamkeit schenken.
Und das Gefühl, dass sie etwas ganz besonderes sind.
Liebste Grüße in die Heimat
Mirco
Ps. Wir haben übrigens keine Läuse bekommen=)
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