Donnerstag, 26. November 2009

Grippeferien

Endlich habe ich mal wieder Zeit euch etwas von mir zu erzählen. Der Grund ist ganz einfach. Ich habe Grippeferien.
Keine Sorge mir geht es gut und ich bin auch nicht krank. OK ich habe einen kleinen Schnupfen aber nichts schlimmes. Wir haben Grippeferien, weil in unserer Schule von 270 Schülern 90 krank sind. Bei mehr als 30% fehlenden Schülern wird in der Slowakei eine Schule geschlossen und alle bekommen Ferien unter dem schönen Namen Grippeferien.

Deswegen darf ich diese Woche zu hause bleiben. Montag müssen wir dann wieder in die Schule und es wird geschaut wie viele Kinder fehlen und dann aufs neue entschieden ob wir noch mal eine Woche frei bekommen oder nicht.
Ich genieße die freien Tage um endlich mal wieder auszuschlafen, meinen Blog zu schreiben und mich auf meine Zukunft vorzubereiten. Besser gesagt schau ich was aus meiner Zukunft werden könnte.
Ich suche nach Studiengängen und Universitäten, aber bis jetzt ist noch nichts bei raus gekommen. Die Richtung steht aber grob fest, glaub ich jedenfalls. Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaften, Pädagogik. Irgendwas in dieser Richtung wird es wohl werden.
Mal schauen.

Ansonsten nutze ich auch die Zeit um mich auf Weihnachten vorzubereiten. Ich habe vorgestern ein sehr schweres Paket aus Deutschland bekommen. Es war von meiner Mama und neben unheimlich vielen Süßigkeiten, über die ich und meine Mitbewohner sich riesig gefreut haben, waren auch nützliche Sachen wie eine Pyramide und ein kleiner Weihnachtsbaum darin. So habe ich mir im Computer Weihnachtsmusik gesucht, eine Räucherkerze angemacht und angefangen unsere Küche weihnachtlich zu gestalten. Natürlich hab ich euch auch ein Bild davon gemacht. Damit ihr seht, wie eure Dekorationsgeschenke eingesetzt werden


Heute hatte ich auch genügend Zeit um mein Zimmer etwas aufzuräumen. Dabei ist mir zum ersten mal die kahle Wand hinter meinem Bett aufgefallen und sofort habe ich mich auch da ans Gestallten gemacht. Ich hab mir eine Karte von der Slowakei gekauft, auf der ich eintrage, wo und wann ich überall war und sie an die Wand geklebt. Dazu die passenden Postkarten und wunderschöne Bilder von Elin. Momentan sieht es allerdings noch etwas leer um die Karte aus, da ich noch nicht so viele Postkarten bekommen habe, aber das wird sich im neuen Jahr ändern.

Ja, dann kann ich euch noch vom Wochenende erzählen. Ich war zusammen mit Pia und Sergej in Bratislava. Eigentlich wollten wir dem Nebel und dem grauen Hrabusice entkommen, aber leider stellte sich heraus, dass ich Bratislava auch Nebel war. So hatten wir mit dem Versuch ein paar sonnige Tage zu erhaschen, kein Glück. Trotzdem war es schön. Ich könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich es genossen habe durch die Straßen zu gehen. Vorbei an hohen Häusern, Autos und Straßenbahnen. Das war einfach wunderschön auch ohne Sonnenschein. Da wir unsere vier Mädels besucht haben, haben wir natürlich auch etwas gefeiert. So wie sich das gehört. Sergej hat allerdings etwas übertrieben. (mehr dazu später)

Auf jeden Fall waren diese zwei Tage sehr schön und der krönende Abschluss war der Spatziergang endlang der Donau. Ich liebe Flüsse und ich liebe Flüsse, die durch große Städte fließen. Zwar wurden wir ein bisschen nass, da es nieselte, aber trotzdem hat mir der Spatziergang viel Kraft und Entspannung geschenkt.
Diese Entspannung erlebte Sergej allerdings nicht wirklich.
Er war in den zwei Tagen, zwei Nächte bis ins Morgengraun feiern. Anscheinend hat ihm das wirklich gefehlt. Jedenfalls war er vorher schon etwas krank und der viele Alkohol in Verbindung mit dem wenigen Schlaf haben ihm dann den Rest gegeben.
Wir sind gerade in den Zug nach Poprad gestiegen als er aufsprang und mit den Worten „ Ich habe Angst ich muss zum Arzt“ aus dem Zug stürmte. Er hatte Halsschmerzen bekommen und fühlte sich sehr schlapp. Er hat ein unheimliches Theater gemacht und wir haben und echt Sorgen gemacht mit Pia. Immerhin ist unser Sergej gerade panisch aus dem Zug gerannt.
Nachdem er dann aber im Krankenhaus war und die ihm die Ärzte gesagt haben, dass er nur zu wenig Schlaf hatte und sich ausruhen muss, waren auch seine Ängste vorbei und er konnte den nächsten Zug nach Poprad nehmen.

Welchen Schluss ziehe ich aus diesem Vorfall?

Was bringt mir über Wirtschaft und so was diskutieren zu können, wenn ich nicht meinen Körper kenne und nicht einschätzen kann wann ich eine Pause brauche.


Na ja, so wurde der Ausflug nach Bratislava dann noch mal richtig zu einem spannenden Erlebnis. Und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr wir genossen haben einen Abend ohne Sergej in Hrabusice zu verbringen. (die Küche blieb nämlich sauber).

So ihr lieben, das war alles, was mir gerade eingefallen ist. Ich werde mich jetzt noch ein bisschen mit meiner Zukunft beschäftigen und eine Geburtstagskarte für Pia basteln. Und danach werde ich auch schlafen gehen.

In diesem Sinne wünsche ich euch eine wunderbare Nacht und schöne Träume.

Liebste Grüße Mirco


PS: Ich warte schon unheimlich auf den 1. Dezember. Ich will nämlich endlich das erste Kalendertürchen öffnen.=)

Sonntag, 15. November 2009

Das Wetter

Wenn Leute davon reden, dass es in London immer nebelig sein soll, kann ich nur noch lachen. Entweder waren diese Leute noch nie in Poprad und Umgebung oder sie haben einfach keine Ahnung.

Seid ungefähr drei Wochen ist es hier regelmäßig nebelig. Aber es ist nicht einfach nur ein bisschen nebelig. Nein, wenn es wenn in Poprad und Umgebung vom Nebel spricht, dann meint man auch Nebel.
Man sieht kaum die andere Straßenseite und muss Hauser die etwas weiter wegstehen erahnen. Man kommt sich vor wie im Nix. Wenn ich die Straße zum Bahnhof entlang laufe, sehe ich weder rechts noch links etwas. Nur Nebel.
Am Anfang war das spannend und aufregend. Mittlerweile nervt es einfach nur. Vor einigen Tagen kam dann auch noch der Regen dazu. Es regnet den ganzen Tag und man sieht nichts anderes mehr als grau.

Ich hätte nie gedacht, dass es mir so zu schaffen macht, aber letzte Woche habe ich es zu spüren bekommen. Nachdem es das Wochenende durchgeregnet hat merkte ich, wie jeden Tag meine Grundstimmung gen Keller wanderte. Keine Lust mehr auszustehen, die ganze Zeit am Rumfressen und einfach alles in den falschen Hals bekommen. Ich glaub das war echt anstrengend für meine Mitbewohner.

Nebel und Regen waren aber nicht genug. Am Mittwoch erreichte das schlechte Wetter seinen Höhepunkt. Es kam der eiskalte Wind dazu. Schrecklich kann ich dazu nur sagen.
Das ganze wird auch noch gesteigert, wenn es schon 16:30 dunkel wird.

Umso glücklicher war ich, als ich am Donnerstag die Sonne hinter den Regenwolken und Nebelschwaden erahnen konnte. Am Freitag konnte ich dann mein Glück kaum fassen.

Ich wachte auf und schaute aus dem Fenster. Kein Regen. Ich machte mich fertig und ging aus dem Haus. Kein Wind. Ich schaute in den Himmel. Kaum Wolken. So ging ich leicht beschwingt zum Bahnhof und erfreute mich an der klaren und vor allem trockenen Luft. Doch dann sah ich auch noch die Sonne ausgehen. Ich konnte jedes einzelne Glückshormon in mir spüren. Meine Mundwinkel zogen sich nach oben und ich musste einfach grinsen.

Zum Glück hatte ich meine Kamera dabei und ich konnte euch diesen für mich unheimlich schönen Moment festhalten.


Bei dem Anblick von Sonne strahlte mein Herz und zum erstenmal sah auch der Nebel wunderschön über dem Slowakischen Paradies aus.




Trotzdem bevorzuge ich die Sonne. Und wieder habe ich etwas über mich selbst gelernt. Ich und meine Laune ist sehr vom Wetter abhängig. Dieser Fakt war mir schon vorher klar, aber das es so extrem ist hätte ich nicht gedacht.


Liebste Grüße


Presov

So Ihr Lieben.
Endlich habe ich mal wieder ein bisschen Zeit gefunden euch zu schreiben.
Ich liege gerade auf meinem Bett und freu mich unheimlich mal wieder Zeit für mich zu haben.
Auf einer Seite ist es gut für mich, wenn ich immer etwas anders zu tun habe, denn so habe ich gar keine Zeit um Heimweh aufkommen zu lassen. Auf der anderen Seite nervt es tierisch, denn man hat wenig Zeit um E- Mails zu beantworten oder den Blog zu schreiben.

Aus den Boxen meines Computers strömt gerade schöne Musik und ich fühl mich unheimlich gut. Genau der richtige Moment um euch von meinem letzten Woche in der Slowakei zu erzählen.

Ich habe wieder eine andere Stadt besucht und war zusammen mit Sergej in Presov. Die Stadt an sich ist echt schön. Klein aber fein. Leider hat es geregnet und somit war die Stadtbesichtigung auch nicht die beste.
Leider regnet es die letzte Zeit sehr viel in der Slowakei und das verschlechtert meine Grundlaune immer mehr.

Aber darüber später.

Jedenfalls haben wir in Presov noch eine Freiwillige aus Deutschland getroffen, die in der Nähe arbeitet.
Sergej hatte sich mit ihr verabredet, war dann aber ziemlich enttäuscht von ihr. Sie war auch ziemlich enttäuscht von ihm und so war die Stimmung nicht unbedingt die beste. Davon habe ich mir aber nichts gemacht.
So schicke ich auch aus Presov ein paar verregnete Grüße und Eindrücke.







Donnerstag, 5. November 2009

Nachtrag Teil 2

Ich habe wieder Internet.

Ich kann mein Glückgefühl gerade gar nicht in Worte fassen aber es ist einfach wundervoll. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich mal so freue wieder in Ruhe auf meinem Bett in Internet gehen zu können.

Jetzt habe ich auch endlich wieder die Gelegenheit euch auf dem Laufenden zu halten und von mir zu erzählen.

Zuerst möchte ich euch von meinem Ausflug nach Banska Stiavnica erzählen.
Wir machten uns an einem Samstag morgen auf den Weg zum Bahnhof nach Poprad. Wir, das sind Pia, Frederik (der Freund von Pia) und Mirco. Uns war schon vorher klar, dass die Reise äußerst spannend werden wird, weil wir insgesamt 4mal umsteigen müssen um endlich an unserem Ziel an zu kommen.
Nach geschlagenen fünf Stunden in slowakischen Zügen und auf slowakischen Bahnhöfen waren wir dann endlich am Samstag Nachmittag da.

Wir wurden schon von Matyej (der Ungar vom EVS-Seminar) erwartet. Er hatte uns eingeladen und freute sich schon riesig auf uns.
Auf dem schnellsten Weg ging es in die Wohnung der Freiwilligen von Banska Stiavnica.

Diese war einfach ein Traum. Ein riesiges Wohnzimmer, Holzboden und eine wunderschöne Ledercouch in der Mitte des Raumes.

Bei einer leckeren Pizza saßen wir dann alle zusammen. Seyfi (den müsstet ihr auch vom EVS- Seminar kennen) und Tonda (ein Tscheche, der auch ein freiwilliges Jahr in der Slowakei macht). Duygu, unsere süße türkische Freundin war leider nicht da.

Nach der kleinen Stärkung stützten wir uns dann ins Nachtleben von Banska Stiavnica. Zuerst ging es in ein kleines Teehaus. Super gemütlich und entspannend. Ich hatte bei einer Wasserpfeife und einem türkischen Tee endlich mal wieder Zeit mich richtig zu entspannen und mal an nichts zu denken. Viele beruhigende Minuten später machten wir uns dann auf in die Lieblingsbar von Matyej. Und nach ein paar Bier und einigen Bercherovka hatten wir dort richtig Spaß.
Jeder musste ein Weihnachtslied in seiner Landessprache singen und so kam es, dass wir den ganzen Abend über unsere eigene Musik machten.
Einige andere Gäste der Bar waren anscheinend sehr angetan von unseren ungarischen, türkischen, tschechischen und deutschen Klängen, sodass auch kurze Zeit später das Romanes und slowakischen dazu kam. Alles in allem war der Abend wunderschön.

Am nächsten Tag machten wir uns dann auf, die Stadt zu erkunden. Zu dritt durch Banska Stiavnica. Das war echt lustig. Natürlich schicke ich euch auch liebe Grüße aus BS.
Hier mit Frederik (Pias Freund)




Und natürlich auch noch zusammen mit meiner Pia.





Wir hatten auch unheimliches Glück. Erstens war das Wetter super. Strahlend blauer Himmel, den ich im Dauernebel von Hrabusice schon fast vergessen hatte und zum Zweiten war gerade ein Fest in BS, zu dem wir natürlich auch gegangen sind.Seyfi und Tonda mussten auf dem Fest aushelfen. Sie haben sich verkleidet und kleine Kinder durch eine Kirche geführt.




Das ist Matyej, Tonda (der als Mönch verkleidet war) ich und Pia (von rechts nach links)





Hier bin ich mit Seyfi, der als Türke verkleidet war. Der Witz daran ist, dass Seyfi ein Türke ist.








Und ich habe einen Falken auf dem Arm gehabt.
Ja richtig gehört. Ich war ganz doll mutig und hab mir diesen großen Vogel auf den Arm setzten lassen.
Hier ist das Beweisfoto.









Na diesen vielen aufregenden Eindrücken machten wir uns dann wieder auf den Weg nach Hause.
Zurück in den Alltag und zurück in den Nebel.
Der Besuch in BS hat mir persönlich allerdings wieder viel Energie gegeben um die nächsten nebeligen und grauen Wochen in Hrabusice in Angriff zu nehmen.

Ich möchte mich diesmal nicht mit meinem Gruß verabschieden, sondern mit weiteren Eindrücken aus Banska Stiavnica.
Ein paar Bilder zum Träumen



Kirche von Banska Stiavnica
















Blick über die Dächer












Einfach nur schön




EUER MIRCO


Montag, 2. November 2009

schon wieder kein Internet

Es tut mir wirklich leid ihr Lieben zu Hause, aber ich muss euch leider wieder sagen, dass das Internet in Hrabušice nicht funktioniert.

Am Freitag gab es mal ein kurzen Hoffnungsschimmer. Wir hatten nämlich einen ganzen Tag lang Internet. /dafuer hatten wir kein Wasser/

Ja so ist das hier im Osten. Vielleicht bekomme ich es irgendwie hin die Blogeinträge in Hrabušice zu schreiben und dann irgendwie auf den Schulcomputer zu bekommen... Mal schauen.

Neuigkeiten gibt es nicht so viele.
Der Trip nach Rumänien fiel ins Wasser, weil sich Pia den Magen verdorben hat und Sergej das Bein mit heissem Wasser bebrannt hat.

Also war ich das ganze Wochenende in Poprad. Naja war auch schoen. HIHI

Ich meld mich wieder bei euch. Keine Sorge
Mir geht es bestens.
Ich drueck euch.
Mirco